was Sie wissen sollten
Operationsverfahren
Es gibt eine Vielzahl von Mastektomie-Verfahren. Die Wahl der richtigen Technik hängt in erster Linie von der Art des Tumors und somit vom Ausmaß der Brustamputation ab (z.B. skin-sparing oder nipple-sparing Mastektomie, Lumpektomie usw). Darüber hinaus spielen die Präferenzen des Patienten, die Verfügbarkeit von eigenem Gewebe, die geplante Bestrahlung und weitere Faktoren eine entscheidende Rolle.
Autologe Brustrekonstruktion: Ihre Brüste können mit Ihrem eigenen Körpergewebe, mit sogenannten Lappen aus umliegenden oder weiter entfernten Körperstellen, rekonstruiert werden. Ein klassischer lokaler, d.h. gestielter Lappen, ist der große dorsale Muskel, der häufig mit einem Silikonimplantat kombiniert werden kann. Frei entfernte Lappen von anderen Körperstellen, die eine mikrochirurgische Anastomose der Gefäße erfordern, können der DIEP-Lappen (Gewebetransfer vom Unterbauch), der PAP-Lappen (Gewebetransfer vom Oberschenkel) oder der Gracilis-Muskel-Lappen (vom Oberschenkel) und weitere Eingriffe sein.
Rekonstruktion mit einem Implantat: Die Implantatsrekonstruktion ist eine häufig durchgeführte und beliebte Wahl, da sie keinen chirurgischen Eingriff an anderen Köperstellen beinhaltet. Das Verfahren kann mit der Implantation einer Zellmatrix (ADM), einer Gewebehülle, die als innerer BH für zusätzliche Unterstützung dient, kombiniert werden. Außerdem kann eine sorgfältige Auswahl bei einer enormen Vielfalt an Größe, Form und Konsistenz der verschiedenen Implantate zu einem guten, natürlichen und symmetrischen Ergebnis führen.
Zusätzliche Fetttransplantation: In bestimmten Fällen kann eine zusätzliche Fetttransplantation die Kontur, das Volumen, die Form und die Abdeckung optimieren.
Brustwarzenrekonstruktion: Die Brustwarzenrekonstruktion stellt einen letzten aber wesentlichen Schritt in der Brustrekonstruktion dar. Sie kann mit einem lokalem Hautlappen oder einer Transplantation von der anderen Brustwarze durchgeführt werden, wodurch eine natürliche und proportionale Brustwarze entsteht. Der Warzenhof selbst kann von einem professionellen medizinischen Tätowierer angebracht werden. Die 3D-Tätowierung der Brustwarze hat weltweit an Popularität gewonnen.
Vorteile und Risiken verschiedener Operationstechniken
Brustimplantate: Oft ist die sogenannte skin-sparing Mastektomie (Entfernung von Drüsengewebe ohne übermäßige Hautresektion) die erste Wahl. Wird eine übermäßige Exzision der Haut durchgeführt, muss unter Umständen zuerst ein Expander eingesetzt werden (siehe unten). Der Vorteil der Brustrekonstruktion mit Silikonimplantaten liegt in der Einfachheit des Eingriffs im Vergleich zu autologen Lappenplastiken, der kurzen Operations- und Hospitalisierungszeit und der schnellen Genesung. Sollten die Patienten ihre Meinung in Zukunft ändern, können die Implantate jederzeit entfernt und durch ein autologes Gewebe ersetzt werden.
Autologe Brustrekonstruktion: Wenn der Lappen aus dem eigenem Gewebe präpariert wird, treten keine Komplikationen im Zusammenhang mit Fremdkörperreaktionen wie Kapselkontraktionen auf. Die Brust ist zusätzlich natürlicher in der Berührung und im Aussehen. Häufig sind jedoch mehrere Operationen erforderlich, bis ein endgültiges und symmetrisches Ergebnis erzielt werden kann. Darüber hinaus ist ein chirurgischer Eingriff an einer anderen Körperstelle, wie am Bauch oder Oberschenkel, erforderlich, was zu zusätzlichen Narben führt. Es handelt sich oft um eine längere Operation mit verlängertem Krankenhausaufenthalt.
Rekonstruktion mit einem Implantat und Narben
Die Narben der vorherigen Mastektomie können verwendet werden. Und wenn es sich um einen einzigen Eingriff handelt, kann das Implantat über den gleichen Zugang wie bei der Mastektomie eingesetzt werden.
Für den Fall, dass die Hauthülle nicht ausreicht, wird der Expander, eine Art aufblasbares temporäres Implantat, in einem ersten kleinen Eingriff implantiert. Nachdem die Vernarbung fest genug ist (ca. 3 Wochen), wird der Expander periodisch mit steriler Kochsalzlösung aufgeblasen, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Durch das Füllen des Expanders dehnt sich auch die darüber liegende Haut entsprechend. Ist die gewünschte Größe für das endgültige Implantat erreicht, wird der Expander gegen das Silikonimplantat ausgetauscht. Zur zusätzlichen Unterstützung kann eine azelluläre Matrix (ADM) oder ein künstliches Netz im gleichen Verfahren implantiert werden. Die Wahl des geeigneten Implantats ist entscheidend, und die Untersuchungen sind ähnlich wie bei der ästhetischen Brustvergrößerung.
nach der Operation und darüber hinaus
Nachbehandlung
In der Ocean Clinic werden überflüssige Schmerzen vermieden. Wir führen routinemäßig eine temporäre lokale Nervenblockade der relevanten Sinnesnerven durch, wodurch die Schmerzen in der frühen postoperativen Phase erheblich reduziert werden. Mit einer zusätzlichen Kombination von einem oder zwei Schmerzmitteln sollten Sie schmerzfrei sein. Unsere Nähte sind resorbierbar. Es ist daher nicht notwendig, die Fäden zu entfernen. Eine postoperative Lymphdrainage ist nach einem solchen Eingriff ratsam.
Wir stellen Ihnen einen speziellen BH für etwa 4 bis 6 Wochen zur Verfügung. Heben Sie keine Gegenstände über 5 kg und vermeiden Sie in dieser Zeit Sportarten mit Gewichten.
Verfahrenstechnische Risiken
Wie bei jedem chirurgischen Eingriffen gibt es unspezifische Risiken, wie Hämatome, Infektionen und Serome. Die Vermeidung des Rauchens für einen Monat vor der Operation und 4-6 Wochen nach der Operation verbessert den Wundheilungsprozess. Eine sorgfältige Bewertung zusätzlicher Risiken, wie z.B. vergangene oder zukünftige lokale Strahlentherapien, ist von großer Bedeutung. Dementsprechend muss die richtige Strategie und der richtige Zeitpunkt mit allen beteiligten Spezialisten geplant und abgestimmt werden. Die sorgfältige Planung ist entscheidend, um das Risiko des Verlustes eines Implantats, des Lappens oder eines Hautverlustes zu minimieren.
Informieren Sie Ihren Chirurgen über Ihren allgemeinen Gesundheitszustand und alle Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen.
Unsere Erfahrung
Wir haben lange in einer Universitätsklinik gearbeitet und verfügen über umfangreiche Erfahrungen sowohl mit der autologen als auch mit der implantatbasierten Brustrekonstruktion. Wir glauben, dass ein ausdrückliches Einverständnis nach einer Aufklärung und einer sorgfältigen Bewertung aller beitragenden Faktoren entscheidend für die Wahl der richtigen Rekonstruktionsstrategie sind. Bei der Brustrekonstruktion geht es um optimale Behandlungskonzepte und das richtige Timing. In Fällen, in denen beide Strategien (autolog oder implantatbasiert) möglich sind und der Patient unentschlossen bleibt, lautet unsere Empfehlung oft Brustimplantat kombiniert mit Fett, Matrix und/oder Netz.